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Ich wurde im Herzen des Ruhrgebiets geboren und aufgewachsen – einer Region, die für Kohle und Stahl bekannt ist. Schon von klein auf war mir klar, dass meine Wege sich irgendwann mit einem dieser beeindruckenden Materialien kreuzen würden. Mein Vater, ein LKW-Fahrer bei einer Spedition, spielte eine entscheidende Rolle in dieser faszinierenden Reise.

Als Kind liebte ich es, mit meinem Vater auf seinen Fahrten mitzufahren. Diese Ausflüge führten uns nicht nur durch die Straßen, sondern auch in eine Welt aus Stahl und Metall. Doch dann nahm mein Vater eine neue Position in der Firma an und wechselte von den Lastwagen zur Position des Lagermeisters. Diese Firma hatte ihren Sitz im Mülheimer Hafen und war nicht nur eine Spedition, sondern auch ein Umschlag- und Lagereibetrieb für Stahlprodukte. Dieser Ort wurde zu einem wichtigen Bestandteil meiner Kindheit und meiner persönlichen Entwicklung.

Schon als kleiner Junge war ich fasziniert von den gewaltigen Hafenkränen, den riesigen Schiffen und den vielfältigen Arbeiten, die hier verrichtet wurden. Der Hafen war bunt und lebendig, und ich hatte das Glück, Menschen aus aller Welt zu treffen, die hier arbeiteten.

Mit der Zeit begann ich, mich nützlich zu machen, indem ich die Autos der Mitarbeiter wusch. Das war der Beginn meines ersten selbstverdienten Geldes, und ich war gerade einmal 12 oder 13 Jahre alt. Doch damit sollte es nicht enden. Bald darauf begann ich, die Lastwagen der Spedition zu waschen, die inzwischen in unserem Familienunternehmen untergebracht waren. Diese LKW waren schon älter und benötigten regelmäßige Reparaturen und Wartung. Der Chef der Spedition erkannte mein Interesse und bot mir an, samstags in seinem Betrieb zu arbeiten. Als abenteuerlustiger Jugendlicher nahm ich die Gelegenheit gerne an.

In der Spedition arbeiteten auch zwei Männer namens Herbert und Michael. Herbert war ein erfahrener Schmiedemeister, und Michael war Autolackierer. Doch es war Herbert, der meine Begeisterung für Metallkunst entfachte. Er konnte Stahl formen und gestalten, als sei er ein Künstler. Seine Hammerschläge hatten die Präzision eines Chirurgen, und er verstand es, den Stahl zu erwärmen und gezielt zu bearbeiten. An seiner Seite erlernte ich die Grundlagen der Metallverarbeitung, und ich war beeindruckt, wie er das Material nach seinen Vorstellungen gestaltete.

Damals war mir nicht bewusst, welch wertvolle Chance es war, von einem so erfahrenen Handwerker zu lernen. Neben meiner Arbeit in der Spedition begann ich, eigene Projekte aus Metall umzusetzen. Ich baute Tische, Grills aus alten Edelstahl-Bierfässern und vieles mehr. Mit 17 oder 18 Jahren kamen Freunde und Bekannte zu mir und baten um meine Hilfe bei metallischen Projekten.

Die Begeisterung für Stahl und Metall begleitete mich über die Jahre hinweg. In den letzten drei Jahrzehnten habe ich zahllose Projekte aus Metall umgesetzt und meine Schweißfertigkeiten stetig verbessert. Heute widme ich mich vermehrt der Kunst und habe viele kreative Ideen im Kopf, die darauf warten, in die Tat umgesetzt zu werden.

Die Projekte, die ich in den kommenden Jahren umsetzen werde, werde ich hier auf diesem Blog festhalten. Leider habe ich aus meiner Zeit in der Spedition und im Hafen keine Fotos, nur Erinnerungen, die in meinem Kopf bleiben. Die heutigen Generationen haben das Glück, ihre Erlebnisse mit einer Fülle von Fotos und Videos festhalten zu können.

Daher möchte ich alle ermutigen, die kreativ sind und Dinge schaffen: Halten Sie Ihre Werke und Projekte für sich und die Nachwelt fest. Es gibt kaum etwas Schöneres, als stolz auf das zurückschauen zu können, was man erschaffen hat.

Ich freue mich, wenn ihr öfter vorbeischaut und meine neuen Projekte entdeckt.

Vielen Dank für euer Interesse und bis bald.

Thorsten